Warum Vollnarkose – warum keine Sedierung, Dämmerschlaf o.ä.?
Vorwort:
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Nur in Deutschland verbindet man mit dem Wort „Narkose“ automatisch die Vollnarkose.
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In Ungarn, Frankreich und vielen anderen Ländern verbindet man mit dem Wort Narkose nie die Vollnarkose. Mit Narkose verbindet man immer die Schmerzreduktion per Spritze, Lachgas, Dämmerschlaf, Sedierung usw.
Die Vollnarkose ist in der zahnärztlichen Praxis ausschließlich in den DACH-Ländern möglich – also in Deutschland, Österreich und Schweiz.
Voraussetzung für die Vollnarkose in der Zahnarztpraxis in den DACH-Ländern ist die Einhaltung der Sicherheitsstandards (Räumlichkeiten, Mitarbeiter, Zugang zu den Räumlichkeiten, apparative Ausstattung, …) der DEUTSCHEN GESELLSCHAFT für ANÄSTHESIE und INTENSIVMEDIZIN (DGAI).
In allen anderen Ländern ist die Vollnarkose nur in einer öffentlichen Klinik bzw. Hospital möglich. Dort gibt es bestenfalls einen Zahnarztstuhl für zahnärztliche Chirurgie. Bestenfalls können Zähne gezogen werden. Als Zahnarzt braucht man auch in der öffentlichen Klinik bzw. Hospital für seine komplexen Behandlungen eine vollständige Praxisausrüstung. Eine solche gibt es fast nie in den für Zahnärzte zugänglichen Bereichen.
Außerdem dürfen niedergelassene Zahnärzte aus juristischen Gründen in der Regel ihre Patienten nicht in Kliniken/Hospitals behandeln.
Zahnärzte preisen als Alternative zur Vollnarkose die diversen Sedierungsmethoden (minimale, moderate oder tiefe Sedierung).
Sedierungen für langwierige Zahnbehandlungen sind entweder fast wirkungslos oder gefährlich.
Die häufigen Zwischenfälle nach Sedierungen bleiben dem Patienten verborgen. Der Patient kann sich an nichts erinnern. Diese retrograde Amnesie ist ein Merkmal von Sedierungen.
Die Vigilanz (Wachheit bzw. Daueraufmerksamkeit), die Spontanatmung, der Kreislauf und die Schutzreflexe (Schluckreflex, Hustenreflex) setzen bei Sedierungen ohne Vorankündigung schlagartig aus. Und dann wird es gefährlich.
Ferdinand von Schirach – beschreibt in seinem Buch „STRAFE“ - Seite 14“ - eine wahre Begebenheit:
„….spritzte der Zahnarzt ihr ein Beruhigungsmittel.
Es wirkte zu stark, sie verlor das Bewusstsein und erwachte erst im Krankenhaus“
Im Internet wird der Dämmerschlaf bzw. die Sedierung in der Zahnmedizin regelmäßig verharmlosend dargestellt.
Zusätzlich zu den tatsächlichen Risiken gibt es zwei sehr unerfreuliche Nachwirkungen – die natürlich auch nicht erwähnt werden:
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Starke Kopfschmerzen am nächsten Tag
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Mendelsohnsyndrom – eine Lungenentzündung
Das werden Ihnen die Anästhesisten zur „Narkose“ sagen:
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In Deutschland versteht man im Allgemeinen unter dem Wort „Narkose“ die Vollnarkose. Diese macht immer der Anästhesist mit seinem Anästhesieteam.
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In anderen Ländern wie Ungarn, Frankreich usw. versteht man unter „Narkose“ fast nie die Vollnarkose.
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Unter Narkose versteht man dort meist alles, was irgendwie mit Schmerzausschaltung zu tun hat:
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Dämmerschlaf
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Lokalanästhesie
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Sedierung
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….
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Der Dämmerschlaf ist, wie der Name schon sagt, ein dämmriger Zustand, bei dem der Patient selbst atmet. Das Bewusstsein ist nur zum Teil ausgeschaltet, sodass der Patient einen Teil der Behandlung mitbekommt.
Der Dämmerschlaf ist eher für kurze Eingriffe gedacht. Gerade bei längeren Behandlungen ist es schwierig, den Dämmerzustand kontinuierlich aufrecht zu erhalten, da der Patient bei Halbbewusstsein die lange Liegezeit bei dauergeöffnetem Mund im Zahnarztstuhl meist nicht toleriert. Ab einer gewissen Zeit werden die Patienten unruhig, was gerade bei sensiblen Präparationen am Zahn hinderlich ist. -
Der Patient darf auch nicht zu tief sediert sein damit die Eigenatmung nicht aufhört und die Schutzreflexe nicht zum Erliegen kommen. Der Schluckvorgang ist reduziert und es kann gerade bei Schleifarbeiten am Zahn zum „Verschlucken“ mit nachfolgendem Husten kommen.
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Zudem muss dem Patienten, da beim Dämmerschlaf der Schmerz nur zu 20% reduziert wird, eine lokale Betäubung des Zahnareals verabreicht werden. Dies birgt jedoch die Gefahr, dass eine versehentliche, arterielle Injektion zu spät bemerkt wird. Eine resultierende Kreislauf- oder neurologische Reaktion bleibt durch das Halb-Koma unbemerkt.
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Eine bis vor kurzem, unbekannte Kontraindikation der langen Sedierung spricht auch gegen dieses Verfahren: Ein Dämmerschlaf verlangsamt die Eigenatmung. Dadurch wird weniger CO2 abgeatmet, das CO2 steigt im Körper an und führt zu einer Verschiebung des Säure- Basenhaushalts im Körper. Es kommt unter anderem zu einer Druckerhöhung im Gehirn, die zu massiven Kopfschmerzen nach der Behandlung führen kann.
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Die Vollnarkose jedoch ermöglicht eine tiefe Sedierung, bei der der Patient völlig schmerzfrei ist und keine unangenehmen Empfindungen während des Eingriffs verspürt. Dies ist besonders vorteilhaft bei komplexen, schmerzhaften und langen Operationen bei der der Behandler äußerste Konzentration braucht. Eine lokale Betäubung ist nicht mehr notwendig. Lange Behandlungszeiten werden so auch von Patienten mit ständigen Rückenschmerzen sehr gut toleriert.
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Da das Bewusstsein komplett ausgeschaltet ist, hört der ängstliche Patient auch keine Geräusche wie Bohren oder Fräsen und 5 Stunden Behandlung erscheinen wie 5 Minuten.
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Bei einer Vollnarkose werden exakt dieselben Medikamente wie bei einem Dämmerschlaf verwendet, bloß in einer höheren Dosierung.
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Die jetzigen, modernen Medikamente werden sehr schnell vom Körper abgebaut und der Patient ist innerhalb kurzer Zeit wieder bei Bewusstsein.
Vergleich der Risiken der Vollnarkose versus der Sedierung:
Während man bei der Sedierung immer mit Zwischenfällen rechnen muss, ist die Narkose heute unglaublich hoch entwickelt und sicher.
Vor allem wird eine Vollnarkose überall auf der Welt immer von Anästhesisten durchgeführt.
Dagegen wird der Dämmerschlaf leider gerne ohne Anästhesisten vom Zahnarzt/Kieferchirurgen gemacht. Das ist besonders bei Intravenösen Sedierungen richtig gefährlich.
Die DGAI/ DEUTSCHE GESELLSCHAFT für ANÄSTHESIE und INTENSIVMEDIZIN teilt in der Stuttgarter Zeitung am 31.12.2021 mit:
Die Zahl schwerer Zwischenfälle während und nach einer Vollnarkose ist so niedrig, dass sie kaum mehr messbar ist.
In der nichtstationären Zahnmedizin werden nur gesunde Menschen unter Vollnarkose behandelt. Jeder Patient wird vorab vom Anästhesisten einer ASA-Risikoanalyse unterzogen zur Abschätzung des perioperativen Risikos.
Die Presseveröffentlichung der DGAI schließt alle Vollnarkosen ein - auch die bei sehr alten Menschen, schwerkranken Menschen und die Opfer von schweren Unfällen ein. Und trotzdem passieren praktisch keine schweren Narkose Zwischenfälle mehr.
Wir würden die Sedierung für längere zahnärztliche Eingriffe im Mund grundsätzlich verbieten!
Es ist nicht nachvollziehbar, dass längere Eingriffe im Mund vom Gesetzgeber nicht grundsätzlich verboten sind.
Die Sicherheit sollte immer absoluten Vorrang haben.
Die Zahnärzte, Kieferchirurgen und Anästhesisten der Dr. Leu-Group behandelten allein in Deutschland einige Tausend Erwachsene mit Zahnbehandlungsangst in Vollnarkose
Der Entscheidung zur zahnärztlichen Behandlung in Vollnarkose gingen seit ca. 2010 allein in Deutschland ca. 240.000 (Stand 2023) sogenannte PRE-T1-TelefonGespräche mit Erwachsenen mit Zahnbehandlungsangst voraus. Diese Telefongespräche führte vorwiegend Andrea HEROLD - meine ehemalige Erwachsene mit Zahnbehandlungsangst. Sie hatte extreme Angst.
Heute geht Andrea Herold - nach der von Dr. Leu entwickelten 3-TermineTherapie - problemlos zum Zahnarzt. Sie wurde in 7 Stunden Vollnarkose totalsaniert – so wie all die anderen 4.000+Patienten.
Frau Herold beobachtete bei ihren 240.000 Telefonaten eine bisher unbekannte Tatsache: Frau Herold lernte, dass es zwei Typen von Erwachsenen mit Zahnbehandlungsangst gibt:
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Typ-1
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Typ-2
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Typ-1 geht irgendwann doch zum Zahnarzt und lässt sich irgendwie doch nach den Richtlinien behandeln.
Frau Herold stuft sich selbst als Typ-2 ein. Sie litt viele Jahre unendlich, wünschte sich nichts sehnlicher als zum Zahnarzt zu gehen – aber sie ging trotzdem nie und wäre auch nie gegangen bis sie von Dr. Leu hörte.
Es gibt einige Zahnärzte für Typ-1-Menschen. Die haben ihre Kenntnisse an den eigenen Angstpatienten erworben.
Typ-2-Menschen gehen fast nie zum Zahnarzt – bestenfalls im äußersten Notfall zur Schmerzbeseitigung. So kann kein Zahnarzt sich spezifische Erfahrungen aneignen.
Die Internetrecherchen zeigen immer wieder:
Bis heute ist Dr. Leu immer noch der einzige Spezialist für Typ-2-Menschen mit speziell für Typ-2 ausgebildeten Mitarbeitern Kollegen und Anästhesisten und dem weltweit einmaligem PRE-T1.